Die Wilde Gungl und die Musikkenner lassen ihn nur ungern ziehen. Aber was so Viele bedauern: Jaroslav Opela nimmt die Gelegenheit wahr, im Jubiläumsjahr der Wilden Gungl mit diesem Konzert seine 45-jährige Laufbahn als Dirigent und künstlerischer Leiter der Wilden Gungl zu beenden. Geboren im Jahre 1935 wurde er - diplomiert mit Auszeichnung - schon 1958 Dirigent und Leiter der tschechoslowakischen Staatlichen Philharmonie in Gottwaldov. Noch vor dem Prager Frühling siedelte er 1966 nach Deutschland um und wurde Meisterschüler von Rafael Kubelik und Franco Ferrara. Er dirigierte in Italien, Großbritannien, Frankreich, Österreich, Luxemburg, Griechenland, Finnland, Jugoslawien, Slowenien, Mazedonien, der Türkei, der Schweiz, in Taiwan und Südkorea. In Südkorea war er in der Saison 1971/72 Gastchefdirigent des National Symphony Orchestra in Seoul. - Jaroslav Opela ist seit 30 Jahren ein Freund unserer Kanzlei.
Die Wilde Gungl ist eines der ältesten und bedeutendsten Amateur-Orchester Deutschlands. Der Name leitet sich ab vom Tanzkapellmeister und Walzerkomponisten Josef Gungl. Die bekanntesten Mitglieder der Wilden Gungl sind Franz Strauss und sein Sohn Richard Strauss. Franz war Dirigent, Richard hat drei Jahre lang im Orchester Geige gespielt. 1985 hat die Wilde Gungl des Festmarsch C-Dur des damals 21-jährigen Richard Strauss uraufgeführt. - Carl Orff wird mit der Wilden Gungl in Verbindung gebracht. Sein Vater war Bratscher des Orchesters, der Großvater mütterlicherseits sogar Gründungsmitglied.
Den Festvortrag hält morgen Dr. Thomas Goppel.
Das Konzert beginnt um 11:00 Uhr mit einer Uraufführung „Skulpturen der Liebe”, komponiert von Wilfried Hiller. Das Konzert schließt mit der Symphonie Nr. 9 „Aus der Neuen Welt” von Antonín Dvorák. Zu früheren Aufführungen dieser Symphonie der Wilde Gungl mit Jaroslav Opela als Dirigent hieß es in der Presse: „Selten hat man in Münchner Konzertsälen so eine inspirierte Vorstellung des berühmtesten Dvorák-Werkes gehört.”