Als Schöpfer des Wortes „wihen naht" gilt der bayerische Spielmann Spervogel: Gedicht um 1170; - überliefert in der Manessischen Liederhandschrift (Gerald Huber, rauhe Nächte, stille Tage): „Er ist gewaltic und starc, der ze wihen nacht geboren wart. daz ist der heilige Krist, jâ lobt in allez, daz dir ist.” Was Weihnachten bedeutet, lässt sich beispielsweise daran ermessen, dass im Jahr 1914 100.000 Soldaten der West- und Ostfront des Ersten Weltkriegs zu Weihnachten ihre Waffen in einem kriegerisch unvereinbarten Waffenstillstand niederlegten.

Schon in der Antike (800 v. Chr. bis 600 n.Chr.) hatten sich zahlreiche Bräuche zur Wintersonnenwende entwickelt (Gerald Huber, 12.000 Jahre Weihnachten). So etwa die Lichtmess bei den Römern. Es entwickelte sich vorchristlich der Brauch, die zwölf Nächte um die Jahreswende vom 24. Dezember bis zum 6. Januar als „geweihte“ oder „heilige Nächte” zu feiern.

Erst im 4. Jahrhundert entstand als zweiter festlicher Höhepunkt des religiösen Jahres am 25. Dezember das Fest zur Geburt Christi.

Warum die frühen Christen den 25. Dezember für das Weihnachtsfest festlegten, steht wissenschaftlich noch nicht fest. Eine Meinung nimmt an, dass die Christen, wie für andere Festtage, mit dem Weihnachtsfest ein heidnisches Fest übernehmen mussten. Eine andere Meinung geht auf Julius Cäsar zurück. Cäsar ging in seiner Kalenderreform davon aus, dass der 21. Dezember der kürzeste Tag des Jahres ist. Da das Kalendersystem nicht dem Lauf der Gestirne folgte und deshalb ungenau war, entwickelte es sich so, dass im 4. Jahrhundert sich die Sonne am 25. Dezember wieder wendete.

Die Wintersonnenwende war im Jahr 2020 am 21. Januar. In Berlin war es am 21. Januar nur 7:39 Stunden hell. Die Sommerwende konnte 2021 am 21. Juni gefeiert werden. Fachmännisch: Durch die Präzession der Erdachse wandern der Winterpunkt und der Sommerpunkt im Laufe von 25.780 Jahren (Zyklus der Präzession) einmal durch den gesamten Tierkreis.

Andrea Schweizer

Andrea Schweizer

Rechtsanwältin
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