Beginn einer Reformatonsbewegung vor mehr als 500 Jahren

Überliefert wird, dass Luther, damals Mönch und Theologieprofessor, am 31. Oktober 1517 - am Abend vor Allerheiligen - an die Tür der Schlosskirche zu Wittenberg 95 Thesen in lateinischer Sprache zu Ablass und Buße angeschlagen hat. Die Thesen wandten sich - wie vielen bekannt - gegen den Ablasshandel und gegen seine Grundlage: die Lehre, es sei möglich, Sündenstrafen durch Geld abzukaufen.

Es ist nicht bewiesen, dass Luther seine Thesen an die Wittenberger Schlosskirche angeschlagen hat. Dagegen spricht unter anderem, dass die 95 Thesen in Latein verfasst sind. Latein war nicht die Sprache des Volkes. Wahrscheinlich ist, dass Luther sie an seine kirchlichen Vorgesetzten sandte und die Bischöfe überzeugen wollte. Er trat an die Öffentlichkeit, nachdem seine Thesen in deutscher Sprache veröffentlicht worden sind.

Diese 95 Thesen brachten zusammen mit vielen weiteren Umständen, wie der Erfindung des Buchdrucks mit beweglichen Lettern Mitte des 15. Jahrhunderts sowie den sozialen und politischen Verhältnissen, den Durchbruch für die Reformationsbewegung in Deutschland. Der Ablass war ein wesentlicher Eckpfeiler des kirchlichen Finanzwesens. 1520 erschienen von Luther drei Hauptschriften. In ihrem Fokus stehen Änderungen aufgrund des Textes der Bibel.

Das 16. Jahrhundert war von tiefen gesellschaftlichen und politischen Umwandlungsprozessen geprägt. Ein Grund dafür war auch die zunehmende Bedeutung der Städte. Durch Handel hatte sich in den Städten eine Bürgerschicht gebildet, die über beträchtliche Finanzkraft verfügte. Als Abschluss der Reformationsbewegung gilt der Westfälische Frieden von 1648.

Andrea Schweizer

Andrea Schweizer

Rechtsanwältin
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