Ab Oktober 2021 wird von einigen Zeitungsverlegerinnen und Zeitungsverlegern seine vorzeitige Abberufung als Präsident des BDZV gefordert, im September 2022 wird er dagegen auf dem Kongress des BDZV von den Zeitungsverlegerinnen und Zeitungsverlegern frenetisch gefeiert!
Die Geschichte zur Abberufungsforderung
Im Oktober 2021 wurde ein von Mathias Döpfner verfasster privater Kurznachrichten-Chat bekannt:
„Das ist nur ein aktuelles Beispiel warum wir besonders genau vorgehen müssen. Er ist halt wirklich der letzte und einzige Journalist in Deutschland der noch mutig gegen [den] neuen DDR Obrigkeits-Staat aufbegehrt. Fast alle anderen sind zu Propaganda Assistenten geworden. Da macht sich einer jeden Tag viele mächtige Feinde. Und wir müssen sehr genau unterscheiden woher
die Gegnerschaft kommt."
Über diesen privaten Chat des Herrn Döpfner empören sich viele aus Politik und Medienwelt bis heute. Es wurde gefordert, dass Döpfner wegen dieser E-Mail von seinem Amt als Präsident des Zeitungsverlegerverbandes BDZV zurücktritt.
Noch weitere Angriffe richteten sich gegen Döpfner - vor allem von U.S.-Zeitungen ausgehend. Die Rücktrittsrufe gegen Döpfner wurden durch die weiteren Angriffe noch lauter. Döpfner erklärte schließlich, er könne für eine Wiederwahl nicht bereitstehen. Begründung: Er wolle sich stärker um die Springer-Geschäfte in den USA kümmern.
Die Überraschung auf dem diesjährigen Kongress der Zeitungsverleger im September 2022
Und jetzt passiert etwas (scheinbar) Unglaubliches. Die Süddeutsche Zeitung, sicher kein „Springer-Blatt”, berichtet am 15. 9. 2022 aktuell über den Kongress der Zeitungsverleger BDZV in Berlin:
„Das Klatschen will kein Ende nehmen, nachdem Mathias Döpfner seine letzte Rede als Präsident des BDZV Verlegerverbandes ge-
halten hat. Über Freiheit und Pressefreiheit durfte er sprechen, das diesjährige Motto für den Kongress der Verleger in Berlin. Der Springer-Geschäftsführer genießt den Applaus. Er setzt sich. Und steht wieder auf, als der Saal, gefüllt mit den Inhabern und Geschäftsführern kleinerer und größerer Zeitungen, nicht aufhört zu klatschen. Döpfner deutet eine Verbeugung in Richtung des Publikums an, das in diesem Moment einen Mann feiert, der längst auch jenseits des Atlantiks für negative Schlagzeilen gesorgt hat.”
Anmerkung
Das ist äußere und innere Presse- und Meinungsfreiheit comme il faut. Besser lässt sich das Motto des Kongresses nicht erfüllen: „Freiheit und Pressefreiheit".
Das ungewohnte Interesse der U.S.-Zeitschriften kann darauf zurückzuführen sein, dass Springer unter der Führung von Döpfner die U.S.-Zeitschrift POLITICO gekauft hat. POLITICO ist „eines der wichtigsten Medien im Washingtoner Politikbetrieb“ (Wikipedia).
Wir haben die relevanten Themen:„Die pluralistische Wirklichkeit für das Recht" und „Grundnorm” bereits ausführlich abgehandelt. Vgl. bitte die visuelle Vorauswahl mit Volltexten:
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