Fronleichnam leitet sich vom mittelhochdeutschen Wort "vronlichnam" ab und bedeutet Fron (= Herrn) Leichnam, also „Leib des Herrn".

Das Fronleichnamsfest geht auf eine Vision der Nonne Juliane von Lüttich zurück:
Im Jahr 1209 hatte sie den Mond mit einem dunklen Fleck gesehen. Christus habe ihr erklärt, dass der Mond das Kirchenjahr bedeute, der dunkle Fleck das Fehlen eines Festes des Altarssakraments.

Im Fokus steht die Eucharistie, die Umwandlung von Brot und Wein in Leib und Blut Christi.

Vor allem in ländlichen Gegenden, aber auch in Städten wie München ist Fronleichnam immer noch in gewisser Weise ein gesellschaftliches Ereignis. Die Häuser entlang der Prozessionswege sind oft in ländlichen Gemeinden mit Fahnen, Girlanden und bunten Blumen geschmückt, meistens sind sind in den Straßen Altäre aufgebaut und aufwändig mit Blumenteppichen verziert. In München führt die Prozession durch die Innenstadt. An dem festlichen Zug nehmen traditionell Vertreter von Staat und Stadt, Studentenverbindungen und Ordensritter teil.

Nach alter Tradition werden bei den Prozessionen Fahnen, Standarten, Bilder, Figuren und Leuchter mitgetragen.

Seit der Reformation gibt es Konflikte um das Fronleichnamsfest. Ausgehend von Luther. Er bezeichnete es 1527 als das „schädlichste aller Feste“ und betrachtete die Prozessionen als unbiblisch und als Gotteslästerung. Die katholische Kirche reagierte auf dem von 1545-1563 tagenden Konzil von Trient, indem es das Fronleichnamsfest zu einer gegenreformatorischer Machtdemonstration bestimmte. Heute ist dieser Konflikt - der Ökumene entsprechend: also der Bewegung, die das Gemeinsame der evangelischen und katholischen Kirchen betont, abgeflacht. Vgl. bitte auch noch gleich anschließend.

Anmerkung

Die Eucharistie ist Hauptteil der heiligen Messe neben der Verkündung des Wortes Gottes. Auch die gesamte heilige Messe wird Eucharistie oder Eucharistiefeier genannt. In ihr wird das Pascha-Mysterium, das Geheimnis der Erlösung durch Tod und Auferstehung Jesu Christi, vergegenwärtigt und gefeiert.

Zur Bedeutung des Pascha-Mysteriums wird in Wikipedia definiert: „Pascha-Mysterium“ wird „gewissermassen zu einer Kurzformel der Selbstmitteilung Gottes“ in der gesamten Heilsgeschichte. Dabei werden bereits die Schöpfung und die Geschichte des Volkes Israel von Jesus Christus her gesehen, und die Deutung reicht bis zur eschatologischen Vollendung der Welt. Kernstück ist die „Aufgipfelung“ des Pascha-Mysteriums im Leiden, Sterben, Auferstehung und Verherrlichung Christi. Das Heilshandeln Gottes hat seine bleibende Mitte in Christi Tod und Auferstehung.[5] Aus Ostern, dem Pascha-Ereignis, erwächst die Kirche. Die Christen werden „durch die Taufe in das Pascha-Mysterium eingefügt“ (paschali Christi mysterio inseruntur)[6], und zwar bevorzugt in der Osternacht. Zur Kennzeichnung der Phase des Heilswirkens Gottes zwischen der Geistsendung an Pfingsten und der Parusie ist Pascha-Mysterium ein „Schlüsselwort“ (Angelus A. Häußling).”