Römisch-katholischer Feiertag, das „Hochfest des Leibes und Blutes Christi”.

Der Name weist auf die Eucharistie hin, „fron”, Herr, „lichnam”, Leib.
Eucharistie bedeutet Danksagung. Bei der Eucharistiefeier ist Christi unter den Seinen gegenwärtig. 

In Bayern besonders augenfällig ist neben Messen: Bei reich geschmückten Prozessionen werden die Elemente der Eucharistie durch die Straßen getragen. Dabei wird der "Leib Christi" in Form der Hostie öffentlich gezeigt. Unter dem sogenannten "Himmel", einem Baldachin aus besticktem Stoff, tragen Geistliche den "Leib Christi" durch Straßen und Felder. An dieser Stelle müsste eine der wirklich eindrucksvollen Prozessionen gezeigt werden. Man muss jedoch befürchten, dass Fotografen die Publikationen durchsehen, um Urheberrechtsvergütungen einzunehmen. Die erste Prozession gab es in Deutschland, so wird angenommen, in Köln zwischen den Jahren 1274 und 1279. 1264 hatte Papst Urban IV Fronleichnam zum kirchlichen Feiertag erklärt.  

Weniger bekannt ist, dass die Prozession von der katholischen Kirche seit dem Konzil von Trient als eine antiprotestantische Demonstration der katholischen Auffassung verstanden wird, dass allein die römisch-katholische Kirche die Verfügung über die Eucharistie habe. Das Konzil wurde, nach vergeblichen Versuchen, am 22. Mai 1542 von Papst Paul III. einberufen und am 13. Dezember 1545 in Trient als Reaktion auf die Forderungen und Lehren der Reformation eröffnet. Die Reformation wird als kirchliche Erneuerungsbewegung von 1517 bis 1648 datiert. Sie führte, wie bekannt, zur Spaltung des westlichen Christentums in verschiedene Konfessionen - insbesondere katholisch und lutherisch.

Zurück geht das Fronleichnamsfest auf eine Vision der Augustiner-Chorfrau Juliane von Lüttich im Jahr 1209. Im Gebet sah sie den Mond mit einem dunklen Fleck. Später wurde das als Symbol für das im Kirchenjahr fehlende Fest zur Verehrung der heiligen Hostie gedeutet. Papst Urban war vor seiner Wahl als Pabst in Lüttich Erzdiakon. Die erste Prozession wurde 1246 in Lüttich gefeiert.

Da das Fest in der Bibel nicht erwähnt wird, war es für Luther und und seine Anhänger eine Form von Gotteslästerung, und es wurde längere Zeit zwischen den Konfessionen heftig gestritten. 

Andrea Schweizer

Andrea Schweizer

Rechtsanwältin
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Hochschullehrbeauftragte für IT-Recht sowie IT-Compliance (in den Studiengängen Informatik, Wirtschaftsinformatik und BWL)

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