Neujahr ist weder ein katholischer noch ein evangelischer Feiertag.

Neujahr hat in Deutschland einen weltlichen Ursprung. In der römischen Republik begannen die Konsuln ihre Amtszeit ab dem Jahr  153 v.Chr. am 1. Januar. In der späteren Kaiserzeit wurde der 1. Januar dann als Beginn des neuen Jahres gefeiert. Nach und nach  wurde gefeiert, immer ausgedehnter. Es wurde gut gegessen und getrunken – und dies fing bereits am Tag zuvor an. In der heutigen Zeit hat sich das Feiern auf die Silvesternacht konzentriert.

In Bayern ist das Neujahrsfest gesetzlich als israelitischer Feiertag festgelegt. Dieser israelitische Feiertag dauert zwei Tage und wird im bayerischen Feiertagsgesetzt auch „Neujahrsfest“ bezeichnet. Es meint die Zeit um den jüdischen Jahresbeginn, der sich nach dem Mondkalender richtet. Dieses Fest findet bereits in den Herbstmonaten statt und heßt bei den Israelis „Tag der Erinnerung“, der an den Bund erinnern soll, der nach dem jüdischen Glauben zwischen Gott und Israel geschlossen wurde.

Der 1. Januar gilt entsprechend weithin als jüdischer Feiertag und soll auf die Beschneidung Jesu zurückgehen. Diese soll am achten Tag nach Jesu Geburt, also am 1. Januar, stattgefunden haben. Aus diesem Grund wird Neujahr heute auch noch von einigen anglikanischen, orthodoxen, altkatholischen und evangelischen Kirchen gefeiert. In der katholischen Kirche war der Neujahrstag lange Zeit als „Tag der Beschneidung und Namensgebung Jesu“ anerkannt. Seit ungefähr 1965 wird er nun jedoch als „Hochfest der Gottesmutter“ gefeiert und soll unter dem Gedanken des Weltfriedens stehen.

In Europa unterscheiden sich besonders die Gebräuche an Silvester. So feiern Menschen in südlichen Ländern teilweise ganz anders in das neue Jahr hinein, als es im Norden der Fall ist. Viele alte Bräuche und Traditionen werden hier besonders zelebriert. Grundsätzlich beschränken sich im westlichen Raum die Feierlichkeiten allerdings auf den 31. Dezember, der Neujahrstag gilt meist als Feier- und Ruhetag. Am Lago Maggiore in der Schweiz kennen wir keinen Ort, an dem kein großes Feuerwerk am 31. oder 1.1. stattfindet und festlich getafelt wird.

In den USA gleicht Silvester den europäischen Gebräuchen. Ein wesentlicher Unterschied wird durch warme Temperaturen in manchen Bundesstaaten geprägt samt Strandpartys unter freiem Himmel. Es gibt auch private Feierlichkeiten mit Familie und Freunden. Feuerwerke sind nicht so häufig wie in Deutschland. Interessant ist das „Nothing goes out“: Es bringt Unglück, wenn an Silvester etwas das Haus verlässt. Traditionell wird gespeist zum Beispiel gerne Linsensuppe (bringt Glück und Geldsegen im neuen Jahr). Üblich ist, das ursprünglich schottische Lied „Auld Lang Syne“ anzustimmen.

Ganz anders als in Europa wird etwa in Indien Neujahr gefeiert: Bedingt durch verschiedene Kulturen und Bräuche begrüßen die Inder zu ganz unterschiedlichen Terminen das neue Jahr. In manchen Regionen begrüßt man das Neue Jahr im Frühling, andere feiern im Oktober oder November. Dennoch wurde der 1. Januar in Indien der Neujahrstag als landesweiter Feiertag festgelegt. Er wird mit bunten Blumen, Geschenken und Festen gefeiert.

Das chinesische Neujahr wird erst einige Tage später als in Europa begangen. In der chinesischen Kultur wird Neujahr nicht nur an einem Tag gefeiert, sondern das „Frühlingsfest” meist fünfzehn Tage lang (drei gesetzliche Feiertage, zwei Wochenende). 

Andrea Schweizer

Andrea Schweizer

Rechtsanwältin
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Hochschullehrbeauftragte für IT-Recht sowie IT-Compliance (in den Studiengängen Informatik, Wirtschaftsinformatik und BWL)

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