Verwaltungsgericht München, 23.1.2019.

ZEIT ONLINE berichtet: In der mündlichen Verhandlung einigten sich Kläger und Stadt darauf, dass die Stadt Eichstätt bis spätestens Ende Februar statt der bisherigen "Nur für Frauen"-Schilder andere Schilder montiert, die lediglich das Parken nur durch Frauen empfehlen. Die oberbayerische Kommune kündigte an, die neuen Schilder würden deutlich zeigen, dass sie lediglich eine Empfehlung sind – also auch Männer ohne Konsequenzen auf Frauenparkplätzen parken dürfen. Das Verfahren wurde mit der Einigung eingestellt. Das Gericht hätte wohl der Klage auf Entfernung statt gegeben.
Anmerkung
Bemerkenswert sind die zahlreichen Kommentare der Nutzer zu den auf vielen Plattformen erschienenen Berichten. Weit überwiegend ernsthaft. Aber, ein Journalist von ZEIT MAGAZIN - Johannes Schneider - überlegt in einem Beitrag ausgiebig, wie die Stadt nun das Schild vergleichsgerecht beschriften und gestalten soll. Er schließt:
„Die Kunst muss also sein, weibliche Selbstermächtigung in ihrer ganzen Härte zu nutzen, und zwar so, dass sie starke Frauen anspricht, aber zugleich auf keinen Fall die fragile Männlichkeit. Hier landen wir bei dem Wort Pussy und sind auf der Stelle superhappy. Ein Pussy-Parkplatz würde von Reyhan Sahin (alias Lady Bitch Ray) gewiss ebenso angesteuert wie von Zahnarzthelferinnen auf dem Weg zu den Chippendales. Und wenn Alice Schwarzer hier noch ein Problem sieht, kann sie gern mit Kai Diekmann hinten bei den Flaschencontainern parken.
Nachtrag. Anfang März 2019 wurde vielfach in den Medien berichtet: Im bayerischen Eichstätt hängen neue Schilder für Frauenparkplätze - in knalligem Pink. Die Stadt folgt damit der Empfehlung des Münchner Verwaltungsgerichts, die alten blauen Schilder durch neue, weniger amtlich wirkende, zu ersetzen.
Mit den pinken Hinweiszeichen und dem Zusatz "bitte freihalten" will die Stadt deutlich machen, dass es sich bei den Frauenparkplätzen lediglich um eine Empfehlung handelt - also auch Männer ohne Konsequenzen auf den gekennzeichneten Plätzen parken dürfen. "Wir hoffen natürlich trotzdem, dass sich alle Verkehrsteilnehmer daran halten", sagte ein Sprecher der Stadt am 28.2.2019. Zuvor hatte der "Donaukurier" berichtet.
Kein weiteres Wort wäre nötig, allein die Frage nach der Farbe lässt der cis-männliche Autor dieses Textes offen. Ob diese Schilder nun blau, weiß oder gerade pink sein sollen, das können mal schön die Gleichstellungsbevollmächtigten in Eichstätt empfehlen.”